Das Holz-Drachen-Yang Jahr 2024

Nach dem chinesischen Mondkalender beginnt das Holz-Drachen-Yang Jahr am 10. Februar 2024 und dauert bis zum 28. Jänner 2025. In diesem Jahr treffen die Elemente Holz und Erde aufeinander und so kann dieses Jahr, trotz möglicher Hindernisse, eine Zeit des Wachstums und günstig für Neuanfänge und langfristigen Erfolg werden. 

Der Drache wird dem Element Erde zugeordnet. Im Zyklus der fünf Wandlungsphasen kontrolliert das Holz die Erde. Das Holz steht für Wachstum und Aktivität. Die Erde steht für innere Ruhe und Stabilität. Gegensätze, die sich im Idealfall ergänzen und ausgleichen. Wird aber eines der beiden zu stark oder zu schwach sind Konflikte vorprogrammiert. 

Das letzte Holz-Drachen-Jahr war 1964. Dieses Jahr wurde vom Vietnam-Krieg überschattet. Nelson Mandela verlor seinen Kampf gegen die Apartheid in Südafrika und wurde 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt. Gleichzeitig entstand in den USA jedoch auch eine Anti-Kriegsbewegung und Martin Luther King erhielt aufgrund seines gewaltlosen Widerstands gegen Rassenvorurteile den Friedensnobelpreis. 

In China und Japan ist der Drache ein Symbol kaiserlicher Herrschaft und symbolisiert Macht, Reichtum und Glück. Der Drache ist das einzige Fabelwesen innerhalb der Tierkreiszeichen und gilt als das individuellste und eigenwilligste Zeichen. Er wird mit Eigenschaften wir Ehrlichkeit, Mut, Intelligenz und Warmherzigkeit in Verbindung gebracht. Menschen, die im Zeichen des Drachen geboren werden sind temperamentvoll, hilfsbereit und gesellig und können sich schnell neuen Situationen anpassen. Allerdings haben sie auch einen ausgeprägten Hang zum Perfektionismus und neigen manchmal dazu, stur und impulsiv zu sein. Sie streben nach Erfolg, Wohlstand und Sicherheit und übernehmen gerne die Führung.

Da der Drache auch dem Monat April entspricht, wird die vorherrschende Energie des Holzes verstärkt. Dazu kommt die aktivierende und aufsteigende Kraft des Yang Jahres. Die dem Holzelement zugeordnete Leber ist verantwortlich für den freien und harmonischen Energiefluss im Körper. Dazu benötigt sie Flexibilität und Anpassung. Zu wenig Bewegung, viel Stress, angestaute Emotionen aber auch zu starre Denk- und Verhaltensmuster können zu einer Stagnation führen. In der TCM spricht man von Leber-Qi-Stagnation, in unserer Gesellschaft eine der häufigsten Ursachen für energetischen Ungleichgewichte und körperliche Beschwerden. 

 

Gemäß Organuhr entspricht dem Drachen die Zeit von 7 bis 9 Uhr, der Zeit des Yang-Organs der Erde, dem Magen. Der Magenenergie ist dafür zuständig, dass die aufgenommene Nahrung verarbeitet und nach unten transportiert wird. Durch den Kontrollzyklus kann ein überaktives Holzelement (Leber-Qi-Stagnation) dazu führen, dass der Magen geschwächt wird und diese Funktion nicht mehr erfüllen kann. Völlegefühl, Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden oder Übelkeit können die Folge sein. Um unser Erdelement und unsere „Mitte“ zu stärken, sollten wir heuer besonders auf die Ernährung achten und Lebensmittel, die zu stark kühlend oder befeuchtend wirken nur mit Vorsicht genießen oder besser ganz vermeiden. Unser Magen liebt es warm, saftig und regelmäßig. 

Der Magen ist aber auch für die Aufnahme und Verdauung von geistiger Nahrung zuständig. Eine ausgeglichene Magenenergie führt zu geistiger Neugierde und der Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen. Durch die aktive Holzenergie werden wir in diesem Jahr mit unerwarteten Veränderungen konfrontiert sein. Das Erdelement gibt uns die notwendige Stabilität und Sicherheit um unser Urvertrauen entwickeln zu können. Aber auch das Vertrauen in uns selbst und in andere. Das ermöglicht es uns, jeglicher Veränderung gegenüber offen zu sein und auch Unterstützung und Anerkennung von anderen anzunehmen. Wenn unser Vertrauen gestört ist, können uns Veränderungen Angst machen und zu einer Überbetonung des Denkens, zu ständigem Zweifeln und Hinterfragen führen. Kummer und Sorge um uns selbst und andere Menschen werden intensiviert und die Gedanken drehen sich im Kreis.

Wu Wang - Die Unschuld (Das Unerwartete)

Im I Ging wird dieses Jahr mit dem Hexagramm 25 - Wu Wang beschrieben. Das bedeutet unter anderem auch "Die Unschuld" oder „Das Unerwartete“ und es wird darauf hingewiesen, nicht an Altem festzuhalten, sowie offen für das Unerwartete und flexibel zu sein. 

Unerwartete Veränderungen können unsere Pläne durchkreuzen, uns vor immer wieder neue Herausforderungen stellen und frustrieren. Aber Herausforderungen sind dazu da um an ihnen zu wachsen. Nichts ist von Dauer, deshalb ist der Widerstand gegen Veränderungen zwecklos und dagegen anzukämpfen nicht hilfreich, sondern erzeugt nur noch mehr Frust, Ärger und Wut. Das sind die dem Holzelement zugeordneten Emotionen. Die entsprechende Tugend ist die Geduld, die Fähigkeit, in schwierigen Situationen innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu bewahren, ohne ärgerlich zu werden oder aus der Fassung zu geraten. Dabei handelt es sich keineswegs um eine passive Haltung, sondern ein aktives „Auf-Sich-Nehmen“ der Herausforderungen, die das Leben bietet. Wenn wir uns dieses Jahr also besonders in Geduld und Vertrauen üben, werden Widerstand und die damit verbundene Anspannung weniger und Wachstum kann geschehen. Geduld hat immer etwas mit dem im Hier und Jetzt sein zu tun. Jede Art von Meditation hilft uns dabei, innere Ruhe zu finden und uns auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren. 

Loslassen durch Bewegung – aktive Meditation

Gerade in diesem Yang-betontem Jahr ist aktive Meditation sehr hilfreich und ideal für alle, die sich nur schwer auf eine ruhige Meditation im Sitzen einlassen können. Und es ist ganz einfach. Durch Schütteln des Körpers können innere Stagnationen aufgelöst und angestaute Energien wieder ins Fließen gebracht werden. Gleichzeitig erzeugt es eine Ruhe des Geistes.

Man steht dabei entspannt aufrecht und locker in den Knien, die Füße sind hüftbreit auseinander und die Fußsohlen gut geerdet. Dann beginnt man mit einem sanften Schütteln des gesamten Körpers aus der Hüfte heraus und lässt es langsam kräftiger werden. Das Schütteln aller Gliedmaßen sollte sich ganz natürlich ausbreiten, ohne dass man aktiv etwas dafür tut. Man schüttelt im wahrsten Sinne jeglichen Ballast ab und lässt alles, was nicht mehr benötigt wird, ziehen. Schon nach kurzer Zeit wird sich der Körper lockerer und leichter anfühlen.

Die „Kundalini Meditation“ von Osho unterstützt dabei, die Erfahrung des Schüttelns zu intensivieren. Auch die „Dynamische Meditation“ ist wunderbar geeignet um loszulassen und Körper und Geist von Blockaden zu befreien.

Wenn die Wurzeln tief sind, braucht man den Wind nicht zu fürchten.

-  Chinesisches Sprichwort -